
“Freude, schöner Götterfunken” – Konzerte am 22. und 29. Juli 2017
“Freude, schöner Götterfunken” – Konzertmitschnitt vom 22. Juli 2017 in Ottobrunn
Unter dem Titel “Freude, schöner Götterfunken” durften die ZiehHarmoniker an den beiden Wochenenden 22. und 29. Juli 2017 zwei wunderbare Sommerkonzerte erleben. Trotz perfekten Wetters, großer Konkurrenzveranstaltungen und Ferienbeginn fanden an beiden Tagen etwa 250 bis 300 musikbegeistere Zuhörerinnen und Zuhörer den Weg zu unseren Konzerten. Am Ende wurde wir an beiden Tagen mit Standing-Ovations belohnt. Das war ein echtes Gänsehautgefühl!
Aber der Reihe nach …
Besonderes Gemeinschaftsprojekt
Schon lange planten die ZiehHarmoniker sowohl ein Gemeinschaftskonzert mit dem Akkordeonorchester Akkordeon in Concert (AIC) als auch mit dem Kirchenchor aus St. Magdalena in Ottobrunn.
Aus terminlichen Gründen bot es sich an, die Gemeinschaftskonzerte zu dritt zu veranstalten. Das Ergebnis waren zwei Konzerte in kirchlichem Rahmen mit etwa 50 Sängerinnen und Sängern und etwa 30 Akkordeonisten. Ein ganz besonderes Klangerlebnis!
Konzert am 22. Juli in St. Magdalena, Ottobrunn
Das Ottobrunner Konzert fand bei sommerlichen Temperaturen nachmittags um 16 Uhr statt. Mit Beginn des Einlasses um 15.30 Uhr strömten die Menschen in die Kirche, die schließlich bis zum letzten Platz gefüllt war. Selbst die ungünstigeren Plätze seitlich und hinter den Säulen waren alle besetzt.
Die kühle Kirche war sehr angenehm bei der Sommerhitze.
Das Konzert begann mit acht kurzen Stücken, die der Chor alleine vortrug und die bei der besonderen Akkustik der Kirche eine festliche Stimmung beim Publikum erzeugten. Danach spielten wir ZiehHarmoniker zusammen mit dem AIC die “Peer-Gynt Suite I” von Edvard Grieg. Das Publikum beobachtete fasziniert unseren Max, der mit vollem Körpereinsatz “Ases Tod” und “In der Halle des Bergkönigs” dirigierte. Nach dem furiosen Ende dieses Stücks brach sofort begeisterter Applaus aus.
Danach kamen die gemeinsamen Stücke: Jesus bleibet meine Freude, Barcarole, Zigeunerchor aus Troubadour und als Höhepunkt die IX. Symphonie von Ludwig van Beethoven: “Freude, schöner Götterfunken”, wonach auch das ganze Konzert benannt war.
Das Publikum durfte zwischen den Stücken nicht klatschen. So steigerte sich die Anspannung bei den Zuhörern mit jedem Stück, bis sie nach dem fulminanten Finale der IX. Symphonie in lang anhaltendem, tosendem Applaus mit Standing Ovations herausbrach. Zuletzt standen wirklich Alle und für uns Spieler war es ein Gänsehautfeeling, dieses begeisterte Publikum zu erleben!
Als Zugabe gab es noch “Hallelujah” von Leonhard Cohen – ein Stück, das einfach immer wieder schön ist.
Im Anschluss an das Konzert wurde in St. Magdalena das Brunnenfest gefeiert. In der lauen Abendluft saßen wir noch lange mit unseren Zuhörerinnen und Zuhörern zusammen und tauschten uns aus. Viele kannten bis dahin noch kein Akkordeonorchester und waren erst überrascht und dann restlos begeistert.
So endete der Abend irgendwann zu später Stunde mit dem schönen Gefühl, etwas Besonderes erlebt und viele neue Kontakte gewonnen zu haben. Die schönen Melodien des Konzertes begleiteten mich im Kopf noch auf dem ganzen Heimweg.
Konzert am 29. Juli in St. Stephan, München
Am darauf folgenden Wochenende durften wir das gleiche Programm nochmal spielen. Dabei hatten wir unheimlich Glück: nach anhaltendem Regenwetter und Kälteeinbruch von Montag bis Freitag, begann sich am Samstag das Wetter zu bessern. Die Temperaturen stiegen nachmittags bei strahlendem Sonnenschein schnell auf gefühlte 30 Grad. So konnte das Konzert abends im Freien stattfinden.
Eigentlich meiden Akkordeonisten Open Air-Konzerte. Die Instrumente sind sehr empfindlich bei Sonne und Regen. Gleichzeitig ist die Akkustik immer ein Problem, wenn man keine Verstärker zur Verfügung hat.
Wegen der großen Hitze fiel unsere Anspielprobe am Nachmittag auch sehr kurz aus. Wir befürchteten, die Sonne könnte unseren Instrumenten schaden.
Der Innenhof von St. Stephan ist von drei Wänden eingesäumt, so dass die Akkustik doch erfreulich gut war und man auch von den hintersten Plätzen, die bestimmt 30 Meter von der Bühne entfernt waren, noch alles hören konnte. Für uns auf der Bühne war der Klang klar und wir konnten uns gegenseitig überwiegend ganz gut hören.
In der Pause zwischen Generalprobe und Konzert wurden wir mit belegten Semmeln und Getränken versorgt, was von allen Beteiligten dankbar angenommen wurde. Herzlichen Dank an Peter vom AIC, der das organisiert hatte!
Das Konzert selbst begann um 19.30 Uhr – gerade als die Sonne langsam hinter den Häusern verschwand. Die brütende Hitze ließ nach und laue Abendluft breitete sich aus. Bei perfektem Wetter mit wunderbarem Abendrot fühlte es sich für mich an wie “Klassik am Odeonsplatz” in klein.
Das Publikum war auch hier überrascht von der wunderbaren Klangfarbe eines Akkordeonorchesters. Menschen mit Fahrrädern und Kinderwägen blieben spontan vor dem Eingangstor stehen und hörten zu. Zusammen mit dem Chor konnten wir hier manchen Menschen konzertante Musik näherbringen, die sonst vermutlich niemals ein klassisches Konzert besucht hätten.
Auch dieses Konzert endete mit Standing Ovations des Publikums. Unser “Hallelujah” konnten wir gerade noch beenden, bevor es dunkel wurde. Perfektes timing!
“Hallelujah” – die Gänsehaut-Zugabe im Konzert “Freude, schöner Götterfunken” vom 22. und 29. Juli 2017
Nach dem Konzert hatte der AIC für uns im Gasthaus Wöllinger reserviert. Dort ließen fast alle Beteiligten des Chors, des AIC und von uns ZiehHarmonikern diesen wunderbaren Abend ausklingen. Die Verabschiedung zu später Stunde war so herzlich, dass ich mich schon jetzt auf ein Wiedersehen freue.
Ein herzliches Dankeschön an alle, die mir Bild- und Tonmaterial für diesen Artikel zur Verfügung gestellt haben!